OK. OK, OK – ich gestehe es jetzt!!!!
Ich treibe mich immer wieder auf Netzwerktreffen herum!
Für jene, die noch nie bei so einer Veranstaltung waren, das rennt so ab: An einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit treffen Menschen ein, die gerne mehr Geld haben wollen. Und dann wird genetzwerkt, dass es nur so scheppert.
Visitenkarten werden verteilt, Prospekte und Kugelschreiber aufgelegt und Jeder und Jede angequatscht, der nicht aufmerksam genug war und schnell zum Buffet oder aufs Klo gelaufen ist.
Was ich dort fast noch nicht erlebt hab war, dass
den Menschen zugehört wurde.
Mit fast meine ich all die Menschen, die jetzt mit mir zusammenarbeiten. Wir haben gegessen, gelacht, Witze erzählt, dem Anderen zugehört und auch ein wenig übers Geschäft gesprochen.
Bei den meisten Menschen ist die Visitenkarte das Papier nicht wert auf dem die Kontaktdaten geschrieben wurden. Nicht jetzt, weil sie unnötig wären, sondern, weil die Empfänger gar nicht wissen, was der Mensch, der hinter den Buchstaben auf der Visitenkarte steht, wirklich macht.
Wer ist das? Welche Interessen hat dieser Mensch? Was ist die Zielgruppe? Was macht der Mensch eigentlich konkret?
Wenn ich das nicht weiß, habe ich die Visitenkarte zu Unrecht angenommen!
Was, wie? Wie kann ich eine Visitenkarte zu Unrecht nehmen?
Visitenkarten kosten Geld – nicht viel, aber auf die Dauer leppert sich das zusammen. Wenn ich dann auch noch ein Prospekt nehme und bei der nächsten Gelegenheit in den Müll werfe, bin ich schon von einem ganz besonderen Kaliber.
Was kann ich nun machen, damit mir jemand zuhört?
Wie bleibe ich im Gedächtnis?
Gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, liegen bei mir zwei Visitenkarten. Sie sind fast deckungsgleich. Bis auf die Namen, der Menschen und der Firmen.
Zunächst dachte ich, dass die beiden von ein und der selben Firma kommen. Auf einer Visitenkarte steht: „Networkerin“, auf der anderen „Verkauf“. Könntat also von der selben Firma sein…….. nur der Firmenname ist ein anderer.
Dann bin ich auf die Idee gekommen, alle meine Visitenkarten durch zu sehen und gucki da dieses Design gabs gleich fünf Mal in dem Stapel. Nun ist dieses Design nicht wirklich herausragend lustig, spannend, professionell, erotisch, bunt oder sonst was. Es ist ein Standarddesign von einem Onlineprintanbieter. Das hab ich auch schnell herausgefunden.
Neben diesen beiden Visitenkarten liegt eine von einem mobilen Buchhalter, bei dem gleich ganz klar ist, was der macht. Der holt die Buchhaltung bei seinen Kunden ab, und wenn er dafür in die Berg fahren muss. Da kennt er nix. Bei Sonnenschein, Wolken, Regen, Schnee, Tag und Nacht!
Den hab ich mir gemerkt. Der hat eine Familie, hat viele Kunden und betreut alle persönlich. Seine Kunden sind vom Waldviertel bis nach Kärnten. Dort fährt er auch persönlich hin.
Der hat sich sicher gedacht:
Sei einzigartig!
Ich kann mich auch gut erinnern, der war einer der wenigen, der gefragt hat: „Was machst Du?“
Na gefragt haben viele nur der war einer der wenigen, der auch zugehört hat. Nur dadurch, dass er zugehört hat, war er aus meiner Sicht schon einzigartig.
Die Visitenkarte ist auch einzigartig, die ist keine Billigvariante vom Onlineanbieter. Aus der kann ich seine Berufung erkennen.
Wenn es am Beginn eine Visitenkarte vom Onlineanbieter sein muss – was auch ok ist -, dann wähle eine aus, die DEINER Berufung entspricht.
Wenn Du also wirklich ein Geschäft auf einer Netzwerkveranstaltung machen möchtest, dann horch den Menschen dort zu! Nimm Anteil an ihrem Leben. Setze Zeichen, die Dich einzigartig machen.
Jetzt wünsche ich Dir viel Spaß bei der nächsten Netzwerkveranstaltung!
Wolfgang Scherleitner
Ahjo:
Warum ich den Blog jetzt vor Weihnachten schreib? Weil in der Familie Zuhören a ganz guat warat!