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Warum du Grundlagenausdauer brauchst, wenn du Vorträge halten willst

Ich habe mir während dem Laufen überlegt, warum es notwendig ist zu laufen, wenn man Präsentationen hält.

Die Verpflichtung gegenüber dem Publikum

Wir gehen eine Verpflichtung gegenüber dem Publikum ein. In vielen Fällen hat das Publikum viel auf sich genommen, um an dem Vortrag teilzunehmen. Sie haben die Kongressgebühr gezahlt, sie haben ein Hotelzimmer gezahlt, viele haben sich Urlaub genommen oder den Dienst in der Klinik verschoben. Selbständige Ärzte oder Pflegepersonen haben in dieser Zeit keinen Umsatz. Ja, auch die Anreise kostet Geld.

All das haben diese Menschen auf sich genommen um unseren Vortrag zu hören. Deshalb haben wir die Verpflichtung unseren Job, den Vortrag so gut zu machen, dass es besser nicht geht. Wir müssen alles geben was wir haben und was wir können.

In längeren Vorträgen erlebe ich oft, dass den Vortragenden oft die Luft ausgeht. Es ist so ähnlich wie bei Kindern, die ein Gedicht aufsagen. Die werden auch am Ende schneller, damit es endlich vorbei ist.

Vortragende verhalten sich auch oft so. Sie werden gegen Ende immer schneller, oder sie werden gegen Ende immer schwächer, damit sie mit ihrer Kraft bis zum Schluss auskommen.

Damit am Ende noch genug Luft vorhanden ist

Als ich die Ausbildung zum Wertungsrichter im Turniertanz gemacht habe, mussten wir als Prüfung ein Turnier durchwerten. So Turniere dauern mehrere Stunden, manchmal sogar den ganzen Tag. Mein Prüfungsturnier war ein eher kürzeres. Die letzte Frage des Prüfers war: „Was nimmst du aus dem heutigen Tag mit?“

Ich habe darauf geantwortet: „Mir wurde erst heute so richtig klar, dass ich auch für das Werten eine gewisse Grundlagenausdauer brauche.“ Noch am selben Wochenende begann ich wieder mit dem Laufen. Damit ich wieder genug Ausdauer habe, um ein ganzes Turnier werten zu können.

Ählich ist es bei Vorträgen oder Seminaren. Ich besuche selbst viele Seminare und sehr oft merke ich, dass gegen Ende die Luft beim Vortragenden raus geht; dass der Seminarleiter die Kraft verliert. Oft habe ich das Gefühl, dass sie sich wünschen, dass der Tag endlich vorbei ist.

Einer meiner Trainer, es war Manfred Zehender, sagte: „Auch wenn du als Trainer unterreichtest musst du eine gewisse Grundlagenausdauer haben. Wenn du viele Stunden unterrichtest, hat das letzte Paar am Abend das gleiche Recht auf eine gute Stunde, wie das erste Paar.“

Das habe ich mir auch zu Herzen genommen, als ich selbst Turniertanz unterrichtet habe. Ich habe immer selbst den Anspruch erhoben, dass ich eine gewisse Fitness habe, dass ich auch Stunden mit voller Energie halten konnte, die schon in der Nacht, also nach 21 Uhr waren.

Mein Anspruch an mich

Auch jetzt habe ich diesen Anspruch an mich. Meine Grundlagenausdauer reicht aus, damit ich Seminare, die mehrere Tage dauern, oder Seminare an mehreren Tagen hintereinander halten kann, ohne, dass es mir zu sehr auf die Substanz geht.

Wenn Du Vorträge, Präsentationen oder Seminare hältst, dann ist es deine Pflicht immer 100% deiner Leistung zu geben, weil die Zuhörer und Zuhörerinnen etwas auf sich genommen haben, um dich zu sehen und sprechen zu hören.

Mein Vorschlag ist, dass du Grundlagenausdauer trainierst. Je höher deine Grundlagenausdauer ist, umso mehr Ressourcen hast du, umso leichter fällt dir das. Die Grundlagenausdauer ist auch so quasi deine Lebensversicherung an Tagen, an denen es dir nicht so gut geht. Selbst wenn du krank bist und schmerzen hast, will dein Publikum eine gute Leistung sehen. Wenn du keine oder eine geringe Grundlagenausdauer hast, dass ist das noch viel schwieriger. Der Kongress wird nicht abgesagt, nur weil sich der eine oder die andere Vortragende nicht wohl fühlt. Auch dein Auftraggeber muss sich unter allen Umständen auf dich verlassen können. Die Performance muss stimmen, egal ob beim Turniertanz oder beim Vortrag!

Du musst nicht joggen. Es gibt viele Sportarten, die die Grundlagenausdauer steigern. Überlege dir gleich jetzt, wie du deine Grundlagenausdauer verbessern kannst um noch bessere Vorträge zu halten.

 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Training!

Wolfgang Scherleitner

 

 

Podcast

Per Impulsum On Air – der Podcast für Sinn, Existenz und persönliche Entwicklung

Der Podcast ist online!

Der Podcast Per Impulsum On Air ist online. Dieser Podcast ist gedacht für alle, die sich weiterentwickeln wollen. Speziell für Menschen, die es nicht mehr hinnehmen wollen, dass sie einen Job machen und am Sonntag schon auf Freitag warten, auf den Urlaub warten – naja eigentlich auf die Pension warten.

Er ist gedacht für Menschen, die endlich Freude an ihrem Beruf haben möchten und mit ihrer Bestimmung, mit ihrer Berufung ihren Lebensunterhalt bestreiten möchten.

Ich habe mir vorgenommen in jeder Podcastfolge einen Mehrwert zu liefern. Es soll jedes Mal etwas dabei sein, das Dich weiter bringt.

Die Themen des Podcasts richten sich nach Deinen Bedürfnissen. Also: Wenn Du Wünsche hast worüber gesprochen werden soll, dann schreib es in die Kommentarbox, gehe auf das Kontaktformular meiner Homepage oder schick mir ein Email.

 

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Hast Du Themen oder Themenvorschläge um die ich mich kümmern, soll dann schreib mir bitte! Schreib mir bitte auch, wenn Du selbst Wissen und Erfahrungen hast, das andere Menschen weiterbringen kann. Vielleicht machen wir gemeinsam eine Folge.

Ich freue mich darauf, wenn Du meinen Podcast abonnierst und immer wieder mit Kommentaren dazu beiträgst, dass er ein Stückchen besser wird und Du und Deine Kollegen und Kolleginnen noch mehr profitieren.

 

Viel Spaß!

Wolfgang Scherleitner

Angst bei Vortrag

Killerphrasen und Sniperfragen

„Wahrscheinlich ist das jetzt unfair, wenn ich diese Frage stelle: Hätten Sie diesen Patienten nicht anders behandeln können?“

„Ja, stimmt! Diese Frage ist unfair!“

Die Frage wurde von einem älteren, erfahrenen Arzt bei einem Kongress gestellt. Auf der Bühne stand ein junger aufstrebender Arzt. Der erfahrene Arzt wusste wie das Spiel gespielt wird. Womit er aber nicht gerechnet hat, war, dass der junge Arzt Fragen dieser Art trainiert hatte.

Ich war tief beeindruckt, von der Antwort und in der darauffolgenden Pause, in der der Vortragende dem verdutzten Blick des Fragenstellers stand hielt.

Es war genau das Thema, dass es unfair ist, jungen Menschen solche Fragen zu stellen. Es war genau das Thema, dass es überhaupt unfair ist, solche Fragen zu stellen. Fragen, die keine Relevanz zum Thema haben.

Wie verliere ich die Angst bei Vorträgen?

Im Laufe des Kongresses konnte ich einige Worte mit diesem Arzt wechseln. Er erzählte mir, dass er immer große Angst vor Fragen dieser Art hatte. Ein Freund schlug ihm vor, Antworten auf unangenehme Fragen zu trainieren. Daraufhin entschlossen sich die beiden Freunde, sich gegenseitig zu trainieren.

Beide Ärzte wussten über die Fragen aus dem Auditorium. Sie trafen sich immer wieder, hielten Vorträge vor dem Anderen und unterbrachen, störten, stellten bescheuerte Fragen, kurz beide nahmen sich gegenseitig hart ran und beide verloren die Angst vor diesen Fragen.

„Herr Scherleitner wissen Sie was komisch ist? Jetzt halte ich seit fünf Jahren Vorträge auf Kongressen und das war das erste Mal, dass mir so etwas passiert ist.“

„Waren sie persönlich getroffen, oder nervös als die Frage gestellt wurde?“

„Zu meiner eigenen Überraschung überhaupt nicht. Seit ich mich mit diesen Fragen, die meine größte Angst waren, beschäftigt hatte, bin ich vor meinen Präsentationen nicht mehr nervös.“

„Wie haben Sie genau diese Art der Frage trainiert?“

„Ganz konkret. Wir haben uns überlegt, was wir bei Sniperfragen machen könnten. Wir entwickelten einige Theorien und was am besten „gefahren ist“ haben wir trainiert.“

„Was sind Sniperfragen?“

„Sniperfragen sind Fragen, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun haben. Wir hatten die Vorstellung, dass es Menschen gibt, die ihre Position in der Anonymität der Masse ausnutzen um den Menschen, der da vorne steht und sich verletzlich macht, zu erniedrigen. Wie ein Scharfschütze schießt er aus dem Hinterhalt.

Das, was du machen kannst ist, in Deckung gehen, oder seine Deckung auffliegen zu lassen. Die Pause dient dazu, dass das Publikum genug Zeit hat sich den Fragensteller zu suchen und auch zu erkennen wer er ist.“

Such dir jemanden, der mit dir trainiert!

Immer wieder kann es vorkommen, dass wir auf Menschen treffen, die, aus welchen Gründen auch immer, uns auf der Bühne bloßstellen wollen. Können wir angemessen damit umgehen, sehen wir derartige Fragen meist nicht als Bedrohung. Je gelassener wir mit Killerphrasen und Sniperfragen umgehen, umso stärker und kompetenter wirken wir auf der Bühne.

Ich wünsche dir viel Spaß bei der Abwehr von Killerphrasen und Sniperfragen.

Wolfgang Scherleitner

 

An´s no: Diese Idee habe ich zum ersten Mal bei meiner Tante erkannt:

Ich war noch ein Kind und wir waren gemeinsam in der Steiermark auf Urlaub. In Mürzzuschlag musste sie aus einer Parklücke rückwärts ausparken und übersah ein Auto, das genau hinter ihr stand.

Das Auto, in das sie nur hineingerollt war, was nicht mehr fahrtauglich. Die Seitentüre war aufgesprungen und lies sich nicht mehr schließen. Das Auto meiner Tante hatte drei kleine Kratzer auf der Stoßstange.

Der Fahrer dieses Autos sprang heraus und beschimpfte sie aufs Wüsteste. Meine Tante blieb ruhig und gelassen: „Entschuldigen Sie bitte, ich habe Sie nicht gesehen. Bitte hören Sie auf mich zu beschimpfen ich hatte noch nie einen Unfall und bin auch nervös. Können Sie mir bitte helfen, wie es jetzt weitergeht!“

In dem Augenblick beruhigte sich der Unfallgegner (meiner Meinung nach a deppertes Wort) und half ihr beim Ausfüllen des Unfallberichtes.

Am Nachmittag fragte ich meine Tante, wie sie in solchen Situationen immer so ruhig bleiben kann.

„Mir passieren so Situationen immer wieder. Dann denke ich darüber nach, wie ich das nächste Mal, diese Art der Situation besser bewältigen kann. Heute ist mir das ganz gut gelungen.“

 

Und no an´s: Wenn Du niemanden findest, der mit dir trainiert, dann nimm dich einfach auf und überlege dir, was die Strategie sein kann.

 

Kontakt

Per Impulsum e.U.
DI Wolfgang Scherleitner

Feldgasse 37
2512 Tribuswinkel