Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr verehrter Vorsitzender und sehr verehrte Vorsitzende …….

Das kann schon einmal länger dauern!

Vor einiger Zeit habe ich eine Einladung zu einer Fortbildung bei einem großen Bildungsanbieter bekommen. Ich kann dir leider nicht sagen worum es ging, ich habe es nämlich nicht verstanden. Es war dabei einfach alles gegendert. Vor lauter Schrägstrichen und Wortwiederholungen, wobei die Worte ja nur ein „in“ oder „innen“ angehängt hatten, verstand ich gar nicht worum es dem Veranstalter ging.

Ok – ich gebe es zu – ich war zu faul, das für mich richtige Geschlecht heraus zu suchen und auf mich zu adaptieren. Wenn es nicht einfach zu lesen ist, dann interessiert es mich nicht.

Es ist wichtig auf alle Geschlechter ein zu gehen!

Ja, ich meine das wirklich so! Es ist wichtig, dass wir auch alle Geschlechter eingehen. Nur wie machen wir das?

Wir könnten es so machen wie in einem Ort in Amerika. Da wurden einfach alle Worte, die auf ein Geschlecht schließen lassen, aus dem Sprachgebrauch verbannt.

Vortrag bei einer Firma für Sicherheitstüren:

Ich stell mir das so vor:

„Wenn der Einbrecher, die Einbrecherin oder eine geschlechtsneutrale Person, der/die sich illegal durch der/die Eingangstüre Zutritt/in zu Ihrem/Ihrer Haus/in verschaffen möchte, dann ist er/sie/geschlechtsneutral ein Idiot/Idiotin/…..entschuldigen Sie bitte, dass ich hier die korrekte geschlechtsneutrale Bezeichnung nicht weiß…….! Denn die/der Eingangstüre ist mit Sicherheit besser gesichert als Ihre Terrassentür. Da müsste  der Einbrecher, die Einbrecherin oder eine geschlechtsneutrale Person, der/die sich illegal Zutritt verschaffen möchte nur die/der Scheibe einschlagen“

Also würden wir alle Worte, die auf ein Geschlecht hinweisen aus unserem Wortschatz verbannen, hätten wir einiges zu tun:

der Einbrecher

die Eingangstüre

der Idiot

die Bezeichnung

die Sicherheit

die Terrassentüre

die Scheibe

Nur in diesem kurzen – nicht ernst gemeinten – Beispiel. Wenn ich mir es Recht überlege, dann müssten wir in diesem Fall die Höflichkeitsform auch ändern.

Bei der ganzen Diskussion vermisse ich das Wesentlichste:

Den Respekt und die Achtung vor anderen Menschen!

Wir können in unseren Vorträgen und Texten gendern und uns an die Vorschläge (die sich sehr oft wie Richtlinien oder Gesetze anhören) des Diversity-Managements halten. Wenn wir nicht den Respekt vor unserem Gegenüber wirklich haben, wenn wir unser Gegenüber nicht wirklich anerkennen und annehmen so wie er oder sie ist, dann wird uns unsere Wortwahl auch nicht abgenommen werden.

Wolfgang Scherleitner

An´s no: In dieser Diskussion geht es aus meiner persönlichen Sicht nicht um Gleichberechtigung, sondern um den berechtigten Wunsch von gegenseitigen Respekt. Dann stellt sich die Gleichberechtigung ganz von selbst ein.

Kontakt

Per Impulsum e.U.
DI Wolfgang Scherleitner

Feldgasse 37
2512 Tribuswinkel