Abend

Gastblog von Astrid Haltmeyer – Angriff der Energievampire

Es ist ein wunderschöner Frühlingstag. Sie sind gut gelaunt, fühlen sich motiviert und voller Power. Sie entscheiden, nach dem Büro noch in der Stadt ein bisschen bummeln zu gehen (Die Herrn überlegen sich bitte ein adäquates Pendant dazu, z. B. in ein Bauhaus gehen oder in einen Autoersatzteilesupermarkt oder auch Unterhaltungseletronikshop). Vergnügt schlendern Sie die Einkaufstraße hinunter (durch das  Heimwerkerparadies o. ä.).

Völlig unerwartet springt Sie eine Bekannte (Bekannter) von der Seite an. „Ja, hallo! Lange nicht gesehen! Welch Freude!“ Sie freuen sich wirklich! Hatten Sie diese Person ja schon einige Zeit aus den Augen verloren. Warum eigentlich? Der Grund fällt Ihnen 10 Minuten später wieder ein. Besagte Person überredet Sie, mit Ihr etwas trinken zu gehen.

Kaum haben Sie sich im Lokal gesetzt, trifft Sie der Redeschwall. Vom Durchfall der Kinder bis zur eitrigen Wurzelbehandlung, die falsch diagnostiziert wurde, werden Ihnen alle Details der letzten Jahre inklusive Ehekrisen und Bürotratsch erzählt. (Bei den Herren wird es eher um die nichterhaltene Beförderung gehen oder den neuen Typen, der einem vor die Nase gesetzt wurde, die Frau, die ihn sexuell auf Distanz hält, usw.). Sie selbst kommen kaum zu Wort.

Als Sie endlich eine Chance sehen, etwas von sich zu erzählen, hören Sie von Ihrem Gegenüber plötzlich: „Oh, du meine Güte! Schon so spät! Ich muss jetzt wirklich los! War nett, dich getroffen zu haben. Machen wir doch einmal wieder was! Ruf mich einfach an oder schreib mir ein Mail!“

Sie bleiben zurück und fühlen sich plötzlich unendlich müde und ausgelaugt. Dahin ist die gute Laune, dahin das Vergnügtsein, dahin die Lust, sich etwas Nettes zu kaufen. Sie fragen sich, was das gerade war. Sie fühlen sich wie im falschen Film.

Das war ein Angriff eines Energievampirs. Und die sind nicht nur in Transsylvanien zu Hause, sondern sind praktisch überall zu finden.

Sie nähren sich von der Lebensenergie anderer Leute und haben ein untrügliches Gespür dafür, wo man solche Exemplare findet bzw. wann sie zuschlagen müssen. Es trifft das Opfer immer völlig unerwartet, in einem Moment, in dem es wehrlos und nichtsahnend ist.

Simplifiziert könnte man sagen: Energievampire sind Menschen, die mehr nehmen als geben und suchen sich natürlich als Opfer Menschen, die gerne mehr geben als nehmen. (Die Logik ist ziemlich ausgeklügelt, nicht wahr?). Die Opfer sind prädestiniert dafür, sich hin und wieder oder auch öfter ausnützen zu lassen.

Gefinkelt

Jetzt könnte man sagen: Na gut, wenn ich das eh weiß, dass das einer dieser Sorte ist, dann geh ich ihm halt aus dem Weg. Wenn das so einfach wäre! Energievampire haben erstens sehr sensible Antennen für die geeigneten Opfer und in welcher emotionalen Situation Sie sich gerade befinden und zweitens ein Gespür dafür, wie man Sie ködert! Ein Kompliment hier, eine kleine Geste da, und schon haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie der Person aus dem Weg gehen, weil im Grunde ist sie sehr sympathisch oder charmant.

Unterschiedliche Arten von Energievampiren

Wie bei allen Spezies gibt es auch bei den Energievampiren mehrere Arten. Die erste, den Vampir im eigentlich Sinn, hatten wir ja jetzt schon.

Die zweite kennen Sie vermutlich auch recht gut: Den Miesmacher

Egal, was Sie freudvoll erzählen, er wird ein Haar in der Suppe finden und das so lange bis Sie völlig geknickt sind. Beispiel: Sie: „Stell dir vor! Wir kaufen uns jetzt Auto XY!“ Miesmacher: „Was? Bist du irre? Hast du den letzten Testbericht nicht gelesen? 20 % aller Autounfälle geschehen mit dieser Marke. Außerdem hab ich gehört, dass die billiges Material verwenden, und deshalb sind die Fahrzeuge einfach überteuert. Man muss schon verrückt sein, wenn man den kauft. Und in schwarz auch noch? Das weiß doch jeder, dass schwarz ganz schlecht ist, vor allem im Sommer!“

Und dann wäre da noch der sogenannte Gemeine Mistverstärker

Wann immer er Ihnen begegnet, wird er Probleme und negative Storys aus dem Umfeld erzählen und hinter allem eine Verschwörung vermuten. Das kann bis zu infamen Verleumdungen führen. Zum Beispiel: Der Abteilungsleiter, der auf Grund eines neuen Projektes nun zwei Tage in der Woche länger im Büro bleibt, hat selbstverständlich mit Sicherheit eine Geliebte. Während die ersten beiden seiner Kinder wahrscheinlich eh Kuckuckskinder sind, denn sie sind weder so intelligent wie er, noch sehen sie ihm ähnlich. Die Assistentin, die belauscht wurde, als sie sich vom Büro aus einen Termin beim Gynäkologen mit einer gewissen Dringlichkeit ausmacht, ist entweder schwanger (vom Abteilungsleiter) oder will abtreiben (auch vom Abteilungsleiter). Seine Gespräche fangen häufig mit: „Hast du schon gehört, …“ oder „Was ich dir unbedingt erzählen muss, …“ an.

Was tun, wenn einem das gehörig am Senkel geht?

Hier ein paar Tipps:

Tipp 1: hängende Schallplatte

Sind Sie dem Energievampir doch ins Netz gegangen und wollen möglichst schnell unbeschadet davon kommen, dann wiederholen Sie innerlich und natürlich auch ihm gegenüber immer wieder den Satz: Es interessiert mich nicht.

Sollte Ihnen derjenige dann Vorwürfe machen, dass Sie ihm zuwenig Aufmerksamkeit schenken und doch auch früher immer… – wiederholen Sie den Satz: Es interessiert mich nicht.

Tipp 2: Aufmerksamkeit entziehen

Wenn Sie gerade vollgelabert werden und Sie bemerken einen Energieabfall, ist heutzutage nichts einfacher, als sein Handy hervorzuziehen und diesem seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Spielen Sie Solitär oder FarmVille oder so etwas, damit der andere bemerkt, dass Sie nicht interessiert sind. Sollten Sie als unhöflich eingestuft werden, können Sie mit „Unhöflicher ist, dass du mir ohne dass ich es will, diesen ganzen Schrott erzählst. Erzähl etwas Positives und ich höre dir wieder zu.“

Tipp 3: Körperhaltung verändern

Wenden Sie sich ab oder verschränken Sie die Arme vor dem Körper. Die Damen können auch ihre Handtaschen als Bollwerk gegen negative Energie vor sich auf die Schenkel stellen. Das bildet ebenfalls eine Barriere.

Tipp 4: Auf Durchzug schalten

Ich nenne das auch gerne immer den Pinguine-aus-Madagascar-Trick: Stur lächeln und winken! Machen Sie ein freundliches Gesicht und singen Sie intern irgendein Lied, am besten ein Kinderlied, denn das zwingt automatisch ein authentisches Lächeln auf Ihre Lippen. Sollten Sie zwischendurch gefragt werden, was Sie dazu meinen, sagen Sie einfach die Wahrheit: „Ich lasse es mir durch den Kopf gehen!“ (nämlich beim einen Ohr rein, beim anderen raus)

Tipp 5: Unterbrechen

Jedes Mal, wenn der Energievampir mit einer Schauergeschichte beginnt, unterbrechen Sie ihn einfach und erzählen etwas unglaublich Positives, das Ihnen passiert ist. Auch wenn Sie das erst erfinden müssen. Damit unterbrechen Sie sein Muster. Mit jeder positiven Geschichte laden Sie sich nämlich wieder auf. Achten Sie darauf, dass Sie, bevor Sie sich wieder trennen, das letzte Wort haben.

Tipp 6: Kombinieren Sie alle Tipps miteinander.

 

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren!

Astrid Haltmeyer

 

P.S.: Mehr von Astrid auf: www.aha-erlebnisse.at

 

 

hoch hinaus

Das ganze Leben ist Verkauf

„Das ganze Leben ist Verkauf!“

„Was ist das für ein Schmarrn! Ich verkaufe doch meine Großmutter nicht!“

„Die Großmutter vielleicht nicht, aber ich mich selbst!“

„Was ist das jetzt wieder für ein Blödsinn, ich bin doch keine N……….!“

Ganz schön emotional der obige Dialog. Wenn ich den ersten Satzes dieses Dialogs sage, kann der Rest schon passieren. Bitte begleiten Sie mich auf eine weniger emotionale Betrachtungsreise! (Ja das „r“ steht schon bewusst dort!)

Was ist Verkauf?

Wenn Sie das alte Kinderfahrrad im Internet verkaufen, dann ist das Verkauf – ok?

Wenn Sie im Restaurant ein Mittagessen bestellen, dann ist das Verkauf – ok?

Wenn Sie an der Tankstelle tanken, dann ist das Verkauf – ok?

Wenn Sie ein Vorstellungsgespräch haben, dann ist das Verkauf – …….?

Da beginnt es meistens schon. „Wenn ich mich für eine Arbeitstelle bewerbe, dann bewerbe ich mich und verkaufe mich nicht!“

„Stimmt – bekommen Sie dann auch Geld für Ihre Arbeit?“

„Ja! – ok das ist auch Verkauf.“

Auf der anderen Seite des Schreibtisches ist es manchmal schwieriger zu erkennen. „Ich zahle ja Geld dafür, dass jemand für mich arbeitet.“

„Stimmt! Sie bekommen auch Geld dafür, dass jemand für Sie arbeitet.“

Warum soll jemand für Sie arbeiten? Das muss dem Gegenüber klar gemacht werden. Fast alle Arbeitnehmer haben schon den einen oder anderen Job nicht angenommen, weil es einfach nicht gepasst hat.

Bisher war es einfach!

Wenn ich möchte, dass meine Kinder den Tisch abräumen – ist das dann auch Verkauf?

Meiner Meinung nach schon!

Wenn ich möchte, dass meine Frau mit mir ins Kino geht – ist das dann auch Verkauf?

Meiner Meinung nach schon!

Wenn ich in einer Diskussion meine Meinung vertrete und möchte, dass ALLE anderen auch dieser Meinung sind (was im übrigen nicht gehen wird – dazu in einem späteren Blog) – ist das dann auch Verkauf?

Meiner Meinung nach schon!

„Kurz: Wann immer Sie eine Idee oder einen Vorschlag haben, für deren Umsetzung Sie auf die Zustimmung oder motivierte Mitarbeit von anderen angewiesen sind, benötigen Sie gute Argumente.“ meint Jörg Schötensack in einem seiner Newsletter.

Die zentrale Frage, die sich mein Gegenüber stellt ist: „Wos hob i davo?“ (Was hab ich davon?) WHID

Immer wenn sich jemand die WHID-Frage stellt, sind wir schon mitten im Verkauf. Wenn ich erkenne, dass sich mein Gegenüber diese Frage stellt und weiß, was diese Person möglicherweise wirklich davon hat und ich kann es erfüllen, dann sind wir in einer echten Win-Win-Situation. Kompromisse sind IMMER Lose-Lose-Situationen.

 

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Erkennen der WHID-Situationen!

Wolfgang Scherleitner

 

Auftragsbestätigung

Was tun bei Absagen?

Der Verkäufer hat telefonisch schon mehrmals versucht den Entscheider zu erreichen. Ergebnislos! Die Firewall im Vorzimmer des Entscheiders war einfach zu streng.

Nun ist das kein Kunde, auf den man einfach so verzichten kann. Es handelt sich um ein großes Unternehmen. Der Verkäufer arbeitet vergleichsweise dazu in einer Quetschn. Selbstzweifel begannen zu nagen und alle, wirklich alle, mit denen er redete erklärten ihm wissend, dass er bei dieser großen Firma mit seinen Produkten ohnehin keine Chance hätte.

Der Verkäufer hatte in einem Seminar einmal gehört, dass, wenn Dir jemand sagt, dass etwas unmöglich sei, dann sind das dessen Grenzen, nicht Deine eigenen. So beschloss er einfach zu seinem „zukünftigen Kunden“ zu fahren und persönlich um einen Termin zu fragen.

Er hatte gelesen, dass man nicht um einen Termin bittet, oder sonst was, man vereinbart ihn. Das war ihm jetzt egal. Wenn es sein muss, dann bittet er auch darum.

Wenn der Kunde nicht will

Auf dem Weg zu seinem „zur Zeit noch nicht Kunden“ wurde er mit jedem Kilometer, den er sich dem Ziel näherte, unruhiger. „Was wenn ich wieder eine Abfuhr bekomme?“

„Auch egal! Dann versuche ich eben etwas Anderes!“

In der Parkgarage angekommen nahm er noch einen Schluck Wasser, checkte noch einmal, ob er alle Unterlagen dabei hatte und ob das Notizbuch in der Brusttasche des Anzuges steckte. Alles da!

Er ging direkt zum Büro des Direktors. So einfach hatte er sich das nicht vorgestellt. Klopfte – nichts! Er klopfte noch einmal – wieder nichts. Dann öffnete er die Türe und eine Frau, sportlich gekleidet stand vor ihm.

„Bitte?“

„Ich hätte gerne einen Termin beim Herrn Direktor!“

„Der Herr Direktor hat die Firma verlassen, ich bin die neue Direktorin.“

– – – Na Super, das auch noch, die Aufgaben nicht perfekt gemacht.  – – –

„Eigentlich wollte ich einen Termin bei Ihnen haben, aber Sie haben jetzt sicher viel um die Ohren.“

„Jetzt würde es mir gut passen. Ich warte auf einen Anruf. In der Zwischenzeit können wir sprechen. Worum geht´s?“

Der Anruf lies auf sich warten und der Verkäufer hatte ausreichend Zeit über sein Produkt zu sprechen. Dann sprachen sie bei einem Kaffee noch über dies und das. Bei diesem lockeren Gespräche wurde ihm klar was er alles hörte. Nur durch Zuhören erkannte er die Denkmuster und die Werte, die sein gegenüber hatte.

Nach einigen Wochen und einigen Folgeterminen hatte er den Auftrag. Der war so groß, dass die Firma, für die der Verkäufer arbeitet wirklich zu tun hatte. Aber das ist eine andere Geschichte…….

 

Viel Spaß bei den derzeit-noch-nicht- Kunden!

Wolfgang Scherleitner

 

An´s no: Diese Geschichte ist frei erfunden? Nein ist sie nicht! In meinen Jahren im Außendienst habe ich immer wieder diese Erfahrung gemacht. Da Geschichten wie diese den Ruf haben unprofessionell zu sein erzählt sie niemand. Ich habe nach Erlebnissen dieser Art bei Verkäuferinnen und Verkäufern gefragt und allen, die ich gefragt habe, ist so etwas so oder so ähnlich schon einmal passiert. Auf meine Frage: „Was hast Du aus dieser Begebenheit mitgenommen?“ Haben alle gesagt: „Dran bleiben!“

 

Und so nebenbei: Dran bleiben bringt Menschen in vielen Bereichen weiter, nicht nur im Verkauf!

Strand

Gegen den Wind surfen

Vor einigen Jahren wollte ich das mit dem Surfen auch einmal ausprobieren. In dem Urlaubsort, in dem wir waren gab es ein Schnupperangebot: Ein halber Tag Surfkurs.

 

Gleich in der Früh bekamen wir unsere Bretter. Wir wurden kurz belehrt, wie man auf so einem Brettl steht und durften es auch gleich ausprobieren – am Sandstrand. Wir zogen die Segel hoch und es war echt einfach. Das Selbstvertrauen aller Kursteilnehmer war sehr schnell sehr groß und wir gingen zum Meer. 

Der Surflehrer trug uns auf die Segel abzumontieren und zu versuchen einfach nur auf dem Brett im Wasser zu stehen. Sie können sich sicher vorstellen, dass wir eine Menge Spaß hatten und wir versuchten es so lange bis wir nicht mehr ins Wasser fielen. 

 

Die nächste Übung war, dass wir auf dem Brett im Wasser auf und abgehen sollten. Zu dieser Zeit habe ich alle möglichen Sportarten ausprobiert und es war für mich nicht schwer. Doch bald wurde mir das zu langweilig und ich montierte mein Segel, zog es hoch und fuhr einfach los. 

 

Geht doch einfach! 

Ich war total begeistert wie einfach das geht. Mein Brett wurde schneller und schneller. Zur Übung lies ich das Segel ein, zwei Mal fallen und begann wieder von Neuem. Ein wenig weiter draußen wurde der Wind stärker und es machte so richtig Spaß immer schneller über die Wellen zu gleiten. (Alle Surfer jetzt bitte nicht lachen!!!!)

 

Mein Fehler war, dass ich zurück schaute. Der Strand war echt weit weg. Ich realisierte, dass ich nur gelernt hatte mit dem Wind zu surfen und hatte keine Ahnung wie ich das gegen den Wind anstellen sollte. Der Strand war ganz genau gegen den Wind. (Jetzt auch nicht lachen, liebe Surfer!!!)

 

In Physik hatte ich etwas von Kreuzen gelernt und dachte mir, das kann doch nicht so schwierig sein. Am Brett sitzend überlegte ich mir, wie das physikalisch gehen könnte. Ich zog das Segel aus dem Wasser und fuhr wieder – – –  in die falsche Richtung. Dann versuchte ich es umgekehrt, zog das Segel aus dem Wasser der Wind traf mich frontal und ich lag im Wasser. So ging das eine geschlagene Stunde. 

 

Irgendwann kam der Surflehrer und holte mich mit dem Motorboot ab. 

 

Das war´s mit meinen Surferlebnissen und ich beschloss mich lieber wieder dem Tauchen zu widmen. Da kannte ich mich aus. 

 

Was hätte sich mit mehr Training verändert?

Vermutlich hätte ich nur ein wenig mehr darüber lernen müssen wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten muss. Vermutlich wäre ich dann ein begeisterter Surfer geworden. 

 

Ähnlich geht es uns im Leben. Verkäuferinnen und Verkäufer können ein Lied davon singen. Einwandbehandlung, das Lieblingsthema unter den Verkaufstrainings. Dort wird gegen den Wind surfen geübt, manchmal sogar gedrillt. 

 

Was vergessen wird, ist dass wir häufig verkaufen, ohne es zu bemerken. Der Klassiker unter den Beispielen ist das Vorstellungsgespräch. 

 

Wir alle müssen von Zeit zu Zeit gegen den Wind surfen. Wenn wir gelernt haben wie, ist es meist kein Problem. Häufig macht es sogar richtig Spaß. (Hab ich recht, liebe Surfer?)

 

Ich wünsche dir viel Spaß, wenn der Wind einmal ins Gesicht bläst!

Wolfgang Scherleitner

 

Ah jo: Mit ausreichend Selbstwert darf der Wind schon kräftiger blasen!

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Sender und Empfänger – wichtig ist, was ankommt

Immer wieder kommt es vor, dass die Botschaft, die wir gerne übermitteln möchten, nicht ankommt. Sind die wirklich alle so doof, oder ……. oder liegt es vielleicht doch an mir?

Stelle die richtige Frage!

1992 starb mein Großvater. Das war auch das Jahr, in dem ich zum Bundesheer musste. Ich rückte im Oktober ein. Bei der Grundausbildung hatte ich noch Glück mit dem Wetter, es war ein warmer Oktober. Im November wurde ich zur Fahrschule abkommandiert. Sie wählten erfahrene Fahrer aus, also, es wurden all jene ausgewählt, die seit mehr als 3 Jahren einen Führerschein hatten. Da ich im zivilen Leben den Führerschein für LKW besaß, wurde ich für die Ausbildung am LKW ausgewählt.

Nach der Fahrschule fasste ich einen Steyr 680M aus. Dieses Auto, ein LKW, hatte 120 PS mit Turbomotor und …… war zwei Jahre älter als ich. Natürlich war da kein Autoradio drinnen – bis ich kam!

Mein Opa war Schrankenwärter gewesen. Das waren die, die den Schranken, vor Eintreffen des Zuges mit einer Handkurbel schlossen und danach wieder öffneten. Für ihn war es Zeit seines Lebens wichtig gewesen die Wetterwerte der Bundesländer zu kennen. Damit konnte er einschätzen, wie das Wetter über Österreich zog und ob es ihn betreffen würde. Deshalb war es für ihn bis zu seinem Tod wichtig, um vier Uhr morgens die Nachrichten zu hören und die Wetterwerte zu notieren. Als er das nicht mehr konnte, machte ich das für ihn – halt nicht mehr um vier, sondern im Laufe des Tages.

Wenn nicht das eigentliche Können entscheidet

Dazu hatte er ein Radio – eh kloar! Dieses Radio bekam nach seinem Tod ich. Ich nahm es und hängte es an die Gewehrhalterung in meinem 680er. Du kannst dir sicher vorstellen, dass der Empfang so gut wie nicht vorhanden war. Also baute ich die Antenne aus, hängte ein Kabel dran und verband dieses Kabel mit meiner Fahrerkabine. So hatte ich immer den besten Empfang. Sehr schnell wollten alle Unteroffiziere und Offiziere mit mir fahren – meine Fahrkünste waren es wahrscheinlich nicht.

Naja, immer besten Empfang hatte ich nicht. Da gab es eine Kurve zwischen Korneuburg und Wien, bei der ich keinen Empfang hatte. Meine Fahrzeugkommandanten begannen regelmäßig am Radio zu drehen. Der Empfang war erst nach einigen hundert Metern wieder da.

Erstaunlicher Weise, immer an der selben Stelle.

Später erklärte mir ein Radiotechniker, dass dort das Sendegebiet eines Senders endet und das eines anderen beginnt. Also die Sender hatten immer in der gleichen Qualität gesendet, nur war mein Radio nicht in der Lage in entsprechender Qualität zu empfangen. Heute gibt es dieses Problem nicht mehr. Die heutigen Autoradios reagieren auf dieses Problem und auch die Sender sind besser geworden.

Wichtig ist, was ankommt!

Immer, wenn ich in meinen Coachings nicht voran komme, wenn ich bei Verkaufsgesprächen in der Sackgasse stecke oder mich auf Seminare, Präsentationen und Vorträge vorbereite, denke ich daran. Immer, wenn ich das Radio sehe, das noch immer seinen Dienst bei mir in der Garage versieht, denke ich daran.

Wichtig ist, was ankommt, nicht was gesendet wird. Wichtig ist, was mein Gegenüber versteht und nicht, was ich sage.

Danke lieber Opa, dass dieses Radio mich immer wieder daran erinnert, dass meine Aufmerksamkeit bei dem liegen muss, was ankommen soll und nicht was ich sagen will.

 

Wolfgang

Medaille

Im Wirtschaftsleben oft normal – im Sport nicht denkbar!

Zuerst Ergebnisse, dann das Training!

Vor einigen Tagen fragte mich ein Klient, ob ich das aus anderen Firmen auch kennen würde. Er zeigte mir ein Email mit dem Inhalt, dass alle Firmentrainings bis auf weiteres ausgesetzt sind, weil der Druck im Feld immer stärker und die Umsatzziele nicht erreicht würden. 

 

Auf den Sport umgelegt würde das bedeuten, dass eine Fußballmannschaft, die ein Spiel verloren hätte, mit dem Training aufhört und nur mehr Matches spielt. Ein Boxer nach einer Niederlage, ohne Training wieder in den Ring steigt. Weil die Konkurrenz immer stärker wird, wird auf Trainings verzichtet und es werden nur mehr Kämpfe bestritten. Schifahrer, wenn sie im Slalom zwar schnell sind, jedoch immer wieder einfädeln, das Training einstellen und nur mehr Rennen fahren. 

 

Wie kommt man auf so eine Idee? 

Alle Sportler, Sportlerinnen, Trainerinnen und Trainer schütteln sicher den Kopf. Wie kommt man auf so eine Idee? Diese Idee stammt nicht von mir, weil ich kenne solche Emails auch. Aus der Zeit als ich selbst im Verkauf angestellt war. 

 

1999 wurde ich mit der Formation das erste Mal Staatsmeister. Wir fuhren auf die Weltmeisterschaft und …….. flogen in der ersten Runde raus. Als wir in die Halle kamen stand groß auf einem Zettel: 

Loser: ………., Austria, ……….

 

Es waren nicht einmal viele Mannschaften rausgeflogen und als Loser haben sie uns auch noch bezeichnet. Nach dem ersten Schock setzte sich die Mannschaft mit den Trainern zusammen und beratschlagten, was wir nun machen sollten. Die Trainer machten etwas was im Sport normal ist in der Wirtschaft leider nicht immer gemacht wird. Sie änderten das Training und nahmen uns härter ran. Wir trainierten freiwillig mehr, härter und anders. Wir vertrauten unseren Trainern. Wir trainierten auch außerhalb des Formationstrainings härter. 

 

Der Erfolg wartet nicht! 

Ein halbes Jahr später bei der Europameisterschaft kamen wir ins Semifinale. Der erste Erfolg. Wir trainierten weiter. Unser Ziel war es bei der WM 2000 im Finale zu stehen. Für uns war das Training Freizeit. 

 

Im Jahr darauf wurden wir wieder Staatsmeister und durften wieder zur WM, die diesmal in Österreich statt fand. Wir schafften den Einzug ins Finale. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war wieder einmal eine österreichische Mannschaft im Finale einer WM.

 

Daran erinnerte ich mich als ich das Email bekam, dass die Order „von ganz Oben“ gekommen ist, dass alles Training bis auf weiteres eingestellt würden, weil die Ergebnisse nicht passten. Ich ging auf eigene Tasche, in meiner Freizeit auf Trainings und bildete mich selbst fort. 

 

Der Erfolg lies auch diesmal nicht lange aus sich warten. Im Jahr darauf fuhr ich Rekordumsätze ein. Ein weiteres halbes Jahr später hatte ich alleine nur in Österreich mehr Umsatz als meine Kolleginnen und Kollegen in Deutschland. 

 

Diese Geschichte erzählte ich meinem Klienten und ich bin mir sicher, dass auch er Rekordumsätze einfahren wird. Weil er Eigenverantwortung für seine Weiterbildung übernommen hat. 

 

Ich wünsche Ihnen viel Spaß im Training!

Wolfgang Scherleitner

 

 

An´s no: Einige meiner Kollegen wurden von einer anderen Firma übernommen. Die haben jetzt Vorgesetzte, die echt viel in Trainings investieren. Die ersten Erfolge stellen sich schon ein. Vielleicht erzähle ich Ihnen in einem Jahr von den Rekordumsätzen meiner ehemaligen Kollegen.

Florian Judo 2011

Mitbewerb, Marktbegleiter oder doch Konkurrenz?

Ich finde es sehr unterhaltsam, dass in Verkaufstrainings, Meetings und allerlei anderen Businessveranstaltungen immer von „Mitbewerb“, „Marktbegleitern“ und immer öfter von „befreundeten Marktbegleitern“ gesprochen wird.

Wir können von Kindern viel lernen, so hat auch mein Sohn mir beigebracht, dass Konkurrenz kein schlimmer Ausdruck ist. Eigentlich hat er es mir nicht beigebracht, sondern mich daran erinnert.

Ich war selbst Leistungssportler und habe in dieser Zeit viel erreicht. Zu dieser Zeit hatte ich immer Konkurrenten. Einige dieser Konkurrenten waren und sind gute Freunde von mir. Ohne diese Konkurrenz hätte ich es nicht so weit gebracht. An dieser Stelle möchte ich mich gleich bei ALLEN meinen Konkurrenten bedanken.

Danke an alle Konkurrenten, die hatte!

Später im Berufsleben hatte ich immer Konkurrenz. Auch hier waren und sind Konkurrenten Partner an denen ich mich messen kann und die mir helfen. Ich helfe vielen meiner Konkurrenten auch. Zum Beispiel, wenn ich ein Produkt nicht habe, das der Kunde gerade benötigt, meine Konkurrenz aber schon, dann gebe ich den Kontakt weiter.

Meine Erfahrung ist, dass die Kundin oder der Kunde mir dankbar dafür sind, dass ich geholfen habe ein Problem zu lösen und ich bin bei der nächsten Gelegenheit die erste Ansprechperson.

Manchmal frage ich Vortragende warum, sie von Marktbegleitern und nicht von Konkurrenz sprechen. Meist kommt die Antwort, dass „Marktbegleiter“ nicht so beängstigend klingt.

Du greifst den Kunden damit an!

Letztens habe ich gehört, dass, wenn wir über Konkurrenz sprechen, wir den Kunden angreifen. Also Leute echt – wie soll das gehen? Wieso soll ich den Kunden angreifen, wenn ich von meiner Konkurrenz spreche?

Was ich daran so unterhaltsam finde ist, dass Kinder auf der Judomatte von Konkurrenz sprechen und nach dem Kampf sich gemeinsam einen Kuchen kaufen gehen oder miteinander spielen. Im Business, wo es um unser Einkommen geht, dort darf das nicht beängstigend sein.

Ach ja übrigens: Mein Sohn spricht nie von Mattenbegleitern und Mitjudokas, wenn er beim Wettkampf ist. Im Training und in der Freizeit sind einige davon seine Freunde.

Ich wünsche viel Spaß bei einer möglicherweise anderen Betrachtungsweise!

Wolfgang Scherleitner

 

Ahjo: Das Bild zeigt meinen Sohn im weißen Judogi auf einem Turnier 2011.

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DI Wolfgang Scherleitner

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